Die Kollodium-Nassplatte

Kollodium Nassplatte
Bei meiner Sinnsuche zur analogen Fotografie machte ich auch Bekanntschaft mit vielen teils sehr alten Techniken.
Eine davon, die es mir besonders angetan hat und die mir mittlerweile sehr ans Herz gewachsen ist, ist die „Kollodium-Nassplatte“.

Dieses Verfahren wurde vom Engländer "Frederick Scott Archer" im Jahre 1850 entwickelt.

Das Spezielle an dieser Technik ist, dass der gesamte Prozess im mehr oder weniger feuchten Zustand geschehen muss, daher auch der Name.

Das bedeutet, auf eine Glasplatte wird Kollodium aufgegossen, wenn dieses nur mehr zähflüssig ist, wird die Platte für eine bestimmte Zeit in einer Silbernitratlösung gebadet und damit lichtempfindlich gemacht.
Danach wird die Platt sofort im nassem Zustand und nur mehr unter Dunkelkammerlicht in eine Kassette gelegt, zur Kamera gebracht und belichtet.
Im Anschluss muss sie sofort mit einer Eisensulfatlösung entwickelt und fixiert werden.
Durch die geringe Lichtempfindlichkeit des Kollodiums ergeben sich Belichtungszeiten von mehreren Sekunden.

Ambrotypie
-13x18cm Portrait Kollodium Nassplatte-
Vor allem Portraitaufnahmen bekommen dadurch einen sehr typischen und eigenen Charakter.

Für mich eine der faszinierendsten Verfahren, denn keine andere Technik ist konkreter und direkter in der Entstehung eines Silberbildes.